Digitalisierung gestalten: Mein Weg zum Digitalisierungsbeauftragten
„Kannst du dir das bitte mal anschauen? Du kennst dich doch mit Technik aus.“ So oder so ähnlich begann mein Weg zum Digitalisierungsbeauftragten. Was als kleine Hilfestellung begann, wurde Schritt für Schritt zu einer zentralen Rolle in der Steuerkanzlei. Doch wie wird man eigentlich Digitalisierungsbeauftragter?
⚡ Ein heftiger Rückschlag als Ausgangspunkt
Ehrlicherweise war es nicht mein ursprünglicher Plan, diese Rolle auszuüben. Ich wollte Steuerberater werden. Dementsprechend richtete ich meine gesamte akademische Laufbahn (Bachelor- und Masterstudium mit Schwerpunkt Steuern) sowie den Einstieg in das Berufsleben aus. Anschließend bereitete ich mich intensiv auf die Steuerberaterprüfung vor. Trotz aller Mühe bestand ich die Prüfung nicht. Dieser Rückschlag war zunächst sehr hart für mich, doch er ebnete mir den Weg zur Rolle des Digitalisierungsbeauftragten.
🎓 Kein klassischer Ausbildungsberuf
Im Gegensatz zu den meisten Berufen im Steuerrecht gibt es jedoch keinen festen Ausbildungsweg, um sich Digitalisierungsbeauftragter nennen zu dürfen. Vielmehr habe ich über den Kanzleialltag, technisches Interesse und die Lust, Prozesse zu verbessern, in die Rolle hineingefunden.
📍 Typische Entwicklungsstationen auf meinem Weg
Betrachte ich meine Entwicklung genauer, so lassen sich drei grundlegende Stationen festhalten:
1. Der Technik-Affine: Zu Beginn war ich der Kollege, der mal eben den Drucker wieder zum Laufen brachte oder zeigte, wie eine DATEV-Funktion besser genutzt werden konnte.
2. Projektmitarbeit: Mit der Zeit kamen größere Projekte hinzu, beispielsweise die Einführung einer Software bei einem Mandanten oder in der Kanzlei.
3. Vom Problemlöser zum Gestalter: Schließlich kamen neben dem internen und externen Support Tätigkeiten bzw. Projekte hinzu, die zukunftsgerichtet sind und den Wandel in unserer Branche vorantreiben.
🏔️ Herausforderungen
Mit meinem Beitrag möchte ich die Dinge keineswegs beschönigen oder einseitig positiv darstellen. Auf dem Weg zum Digitalisierungsbeauftragten – und auch in dieser Rolle selbst – war ich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Immer wieder begegneten mir dabei insbesondere folgende Punkte:
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Kollegen und Kolleginnen, die Neuem skeptisch gegenüberstehen.
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Mandanten, die lieber beim Papier bleiben.
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Softwareanbieter, die viel versprechen, aber nicht alles halten.
Doch genau dieses Spannungsfeld macht die Rolle so spannend und abwechslungsreich. Die Digitalisierung in der Steuerberatung funktioniert nicht nebenbei. Sie braucht Menschen und neue Rollen, die sie aktiv gestalten.
AUSBLICK
Heute ist der „Digitalisierungsbeauftragte“ mehr als nur eine weitere Jobbezeichnung: Er ist eine verantwortungsvolle Rolle, die den digitalen Wandel in Kanzleien aktiv gestaltet.
Die Rolle des Digitalisierungsbeauftragten ist aber noch wenig verbreitet und daher für viele ein eher unbekanntes Terrain. In meinem nächsten Beitrag möchte ich deshalb näher darauf eingehen, was genau dahintersteckt:
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Welche konkreten Aufgaben gibt es im Kanzleialltag?
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Welche Entscheidungsbefugnisse gelten innerhalb von Projekten und Prozessen?
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Wer trägt die Verantwortung gegenüber der Kanzlei, den Mandanten und dem Team?
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Welches Profil und welche Kompetenzen sind für diese Rolle unerlässlich?
Noch stehen viele Fragezeichen im Raum. Ziel ist es, diese Punkte klar zu beleuchten und damit Ausrufezeichen zu setzen, die zeigen, wie die Digitalisierung in der Praxis vorangetrieben werden kann.
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