Recap: FIGHT #3

Stillstand & Applaus: Vom Digitalfrust zur Vorreiterrolle!

Vier Personen im Boxoutfit mit roten Handschuhen vor einem Ring und Schriftzug Bild: @tax&bytes

Die Steuerbranche digitalisiert sich, doch der Fortschritt verläuft nicht überall gleich schnell. Zwischen Föderalismus, Führungsproblemen und Fachkräftemangel bleibt der große Sprung oft aus. In der dritten Episode von „tax&bytes.FIGHTS” wurde deshalb die entscheidende Frage diskutiert: Was bremst den digitalen Wandel und wer bringt ihn wirklich voran?

Im Ring standen Dennis Schümann, Nico Döhrn und Jörg Schwenker. Melchior Neumann übernahm erneut die Rolle des Moderators und Judges.

Melchior Neumann

Melchior Neumann

Co-Founder & Managing Director @NEUPLANER
 Nico Döhrn

Nico Döhrn

Steuerfachwirt & Softwareentwickler @Tax-Automate
Dennis Schümann

Dennis Schümann

Steuerberater @Cosalus Steuerberatungsgesellschaft
Jörg Schwenker

Jörg Schwenker

Steuerberater in Münster

Das Prinzip ist einfach: drei Themen, drei Perspektiven. Am Ende zählt die überzeugendste Argumentation. Nach zwei offenen Diskussionsrunden folgt ein Finale mit schnellen Entweder-oder-Fragen, bei denen Schlagfertigkeit gefragt ist.

🥊 ROUND 1: Digital blockiert, aber warum?

Die Frage sorgte gleich zu Beginn für spürbare Spannung.

Warum kommt der digitale Wandel in der Steuerberatung oftmals nicht richtig voran?

Ein Standpunkt lautete: „Der Berufsstand spürt (noch) keinen echten Schmerz.“ Solange Kanzleien wirtschaftlich erfolgreich sind, fehlt der Druck, Prozesse grundlegend zu verändern. Andere sahen die Ursache in der Finanzverwaltung. 16 Bundesländer, 16 Systeme und unzählige Schnittstellen ließen jede Dynamik verpuffen.

Und dann war da noch der Punkt Zeitmangel. Überarbeitete Kanzleien, fehlende Kapazitäten und kaum Raum für Innovation waren die Folge. „Ein Teufelskreis“, hieß es, „wer ständig im Kreis läuft, kann den Kreis nicht durchbrechen.“

Die Diskussion nahm Fahrt auf. Ging es wirklich um Technik oder um fehlende Führung und Prioritäten? Einig war man sich nur in einem Punkt: Digitalisierung ist kein Selbstläufer, sondern Chefsache. Am Ende sah der Judge den schlüssigsten Punkt dort, wo der Blick auf die Verwaltung fiel. Der Punkt für ROUND 1 ging an Jörg Schwenker.

DIESER FIGHT WIRD PRÄSENTIERT VON: 

🥊 ROUND 2: Innovationspreis der Steuerbranche

In der zweiten Runde drehte sich alles um die Frage: 

Wer sollte für digitale Innovation im Steuerbereich ausgezeichnet werden?

Die Vorschläge waren vielfältig. Ein Vorschlag hob die Softwareunternehmen selbst hervor, die E-Commerce-Mandate überhaupt erst bearbeitbar machen. Ohne sie stünden viele Kanzleien still. Ein anderer nominierte das Institut für Digitalisierung im Steuerrecht (IDSt e. V.), das mit Arbeitskreisen, Nachwuchsförderung und Stellungnahmen die Branche vernetzt. Ein weiterer Vorschlag lenkte den Blick auf die Tax-KI-Community, die Wissen über künstliche Intelligenz frei und niedrigschwellig zugänglich macht.

Die Debatte wurde emotional. Braucht Fortschritt Institutionen oder Herzblut aus der Community? Zwischen Idealismus, Pragmatismus und einer Prise Humor fiel die Entscheidung. Der Punkt für ROUND 2 ging an Dennis Schümann.

 

⚡ FINAL: Kanzleisiegel, KI & Homeoffice

Im Finale trafen Dennis Schümann und Jörg Schwenker in einer schnellen Speedround aufeinander. Fünf Entweder-oder-Fragen sorgten für Tempo und einige überraschende Wendungen.

„Digitale DATEV-Kanzlei oder Handelsblatt: Beste Steuerberater?“ lautete die erste Frage. Während das eine Label für Prozesse steht, symbolisiert das andere Markenimage. Am Ende ging der Punkt an das DATEV-Siegel. Es folgten: „E-Rechnungspflicht oder Künstliche Intelligenz?“ und „Büro oder Homeoffice?“

Besonders spannend wurde es bei der KI-Frage:

Fachlich geprüfte Datenbanken oder offene Systeme wie ChatGPT? 

Die Argumente reichten von Rechtssicherheit bis Innovationskraft und zeigten, wie unterschiedlich Digitalisierung gedacht werden kann.

Am Ende siegte der Pragmatismus über die Provokation. Mit einem finalen Punktestand von 3:2 ging der Sieg des FIGHT #3 an Jörg Schwenker.

FAZIT

Bei FIGHT #3 wurde deutlich, wie viel Spannung im Spannungsfeld zwischen Tradition und Fortschritt steckt. Eine digitale Realität, die mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet, entsteht zwischen Überforderung, Systemgrenzen und fehlender Zeit. Und genau das macht sie so relevant. Ob Tax-KI-Community, IDSt oder spezialisierte Softwareanbieter: Die Digitalisierung gelingt nur mit Menschen, die handeln, statt zu warten.

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